Das Panzergrenadierbataillon13
Wir sind mehr als ein nur ein Haufen Experten: Bei uns arbeiten kluge Köpfe als Freunde zusammen. Gemeinsam stecken wir viel Freude und Leidenschaft in unsere Arbeit, das zeichnet uns aus.
"Tapfer,
Standhaft und Treu."
Mehr als nur unser Leitspruch!!
Geschichte der Garnison
Die Verteidigung von Ried lag noch im 18. Jahrhundert in den Händen der Bürgerschaft. Diese ursprünglich bayerische Einrichtung (Gründung 1291) wurde 1779 mit der Abtretung des Innviertels an Österreich in ein österreichisches Militärkorps umgewandelt und führte fortan den Namen „Bürgerkorps Ried im Innkreis“. 1832 wurde durch Kaiser Franz I. von Österreich, der Rieder Bürgerwehr der Titel eines „Privilegierten Uniformierten Bürgerkorps“ verliehen, welches als solches bis zum heutigen Tag erhalten blieb.
In den Jahren 1925 bis 1936 wurden immer wieder Einheiten des Österreichischen Bundesheeres der 1. Republik in der Stadt Ried einquartiert und führten hier im Rahmen dieser Verlegungen ihre Ausbildung durch. So waren etwa Einheiten aus Hainburg (Infanterieregiment Nr. 1), Teile der Alpenjägerregimenter Nr. 8 aus Wels und Nr. 9 aus Graz wiederholt in Ried stationiert. Die Einquartierung erfolgte jeweils in Gasthofsälen bzw. in den Ausstellungshallen des Messegeländes.
Nach jahrelangen Bemühungen der Rieder Stadtväter unter dem Bürgermeister KR Rudolf Wilflingseder in einer wirtschaftlich schwierigen Zeit war es schließlich 1936 so weit. Die Mühe und Arbeit der führenden Männer von Ried hatten ihren Erfolg gefunden: Den Bitten der Stadt Ried folgend begann die Republik mit der Errichtung einer Garnison, die das gesamte Innviertel abdecken sollte. Nach Vollendung unter Baumeister Franz Fellner erfolgte am 23. September 1937 die offizielle Einweihung und Übergabe der Kaserne Ried an den Kdt des neu aufgestellten OÖ. Infanterieregimentes Nr. 17 (OÖ. IR 17) Obstlt Franz Wolfsberger im Beisein von hohen und höchsten Ehrengästen des Bundes, des Landes, sowie des Bezirkes und der Stadt Ried. Der Regimentsstab und das 1. Bataillon wurden in Ried stationiert, das 2. Bataillon verlegte nach Braunau und das 3. Bataillon kam nach Schärding. Das Regiment stand unter dem Kommando der OÖ. 4. Brigade.
Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich 1938 nutzte die Deutsche Wehrmacht die Kaserne Ried. (Übergabe der Kaserne Ried an anrückende Truppen der deutschen 7. Infanteriedivision im März 1938.) So erfolgte die Umbenennung des OÖ. IR 17 in Infanterieregiment Nr. 135 und wurde der 45. Infanteriedivision unterstellt. 1942 wurde die bestehende Kasernenanlage um mehr als das Doppelte erweitert und bis ins Jahr 1945 von verschiedenen Truppen und militärischen Einrichtungen genutzt: Die Panzer-Jäger-Abteilung 100 der 100. Jägerdivision nutzte vom 3. März bis 29. Mai 1943 die Garnison. Ab 1944 bezog die Heeresflakabteilung 272 in der Kaserne Ried Quartier.
Am 3. Mai 1945 zog nach kurzem, heftigen Kampf das 2. Bataillon des 66. Infantry Regiment (71. (US) - Infantry Division „Red Circle“) in Ried ein. Amerikanische Truppen nutzten die unversehrt gebliebene Kaserne bis Ostern 1946, bis sie sie nach knapp 1 Jahr in Richtung Salzburg und Wels wieder verließen.
Von 1946 bis 1956 wurde die Kaserne als Flüchtlingslager für Heimatvertriebene und als Alten- und Siechenheim der OÖ. Landesregierung verwendet.
Bundeskanzler Raab besuchte 1953 ehemalige Garnisonstädte in OÖ um Kasernen für eine Wiederbenützung durch Soldaten des Bundesheeres der 2. Republik (damals noch B-Gendarmerie) auszuwählen. Die Rieder Kaserne wird für eine weitere Nutzung als solche vorgesehen; mit einer Sanierung der Kaserne Ried konnte also begonnen werden.
Nachdem die Republik Österreich 1955 wieder ihre volle Souveränität erlangt hatte, sollte die Kaserne Ried mit Soldaten des neuen Bundesheeres belegt werden. Fußend auf der alten Tradition, traten die Stadtväter von Ried an die Bundesregierung in Wien mit der Bitte um Wiedererrichtung der Garnison heran. Dieses Vorhaben wurde aber durch den Volksaufstand in Ungarn 1956 verzögert, denn die bereits fertig und neu restaurierte Kaserne wurde in den Jahren 1956-1957 als Notunterkunft für geflüchtete Ungarn verwendet.
Nach einer neuerlichen Instandsetzung und Adaptierung konnte die Kaserne Ried schließlich am 23. Februar 1958 wieder ihrer alten Bestimmung übergeben und vom vollmotorisierten OÖ. Feldjägerbataillon 13 (BKdo, StbKp, 1. Feldjägerkompanie und Unterstützungs-Kompanie in RIED; 2. Feldjägerkompanie verbleibt in Ebelsberg) unter ihrem ersten Kommandanten Major Friedrich Obermair, dieser war bereits 1937 nach Errichtung der Garnison Leutnant beim Infanterieregiment Nr. 17, bezogen werden. Damit wurde Ried wieder zur Garnisonsstadt. Die feierliche Garnisonseröffnung auf dem Rieder Stadtplatz fand in Anwesenheit des Herrn Bundesministers für Landesverteidigung Graf und des Herrn Landeshauptmannes von OÖ. Dr. Gleissner unter großem Beifall der Bevölkerung statt. BM Graf führte in seiner Festansprache aus:
„Ried als Garnison zu haben, heißt Glück zu haben!“
(Das OÖ. Feldjägerbataillon 13 war aus der Gendarmerieschule OÖ. II hervorgegangen und wurde am 28. Juli 1955 als provisorische Grenzschutzabteilung in Ebelsberg aufgestellt und am 1. Juli 1956 in OÖ. Feldjägerbataillon 13 umbenannt.)
Im Jahre 1959 wurde der 1. Garnisonsball abgehalten. Der seitdem stattfindende Garnisonsball ist heute einer der gesellschaftlichen Höhepunkte im Innviertel und konnte bei kontinuierlicher Steigerung im Jahr 2002 bereits 3.500 Besucher verzeichnen.
Ebenso wurde im Jahre 1959 die Schießstätte Weierfing angepachtet und 1961 der Gruppenübungsplatz Asenham (Grundzukauf 1990 und 1991) angekauft.
In den Sommermonaten 1962 und 1963 wurde vorwiegend in Handarbeit des Kaders der erste Sportplatz und später noch die Hindernisbahn gebaut.
Nach einer kurzfristigen Umbenennung in Jägerbataillon 13 (1. Jänner 1963), sowie der Unterstellung einer zusätzlichen Kompanie in Wels (bis 1. April 1964), erfolgte am 1. Oktober 1963 die Umgliederung zum Panzergrenadierbataillon 13 (PzGrenB13). Als Kampffahrzeug kam der amerikanische Schützenpanzer M-21, ein Halbkettenfahrzeug, zum Einsatz.
Am 18. Jänner 1965 wurde Major Fritz Roither zum Kommandanten bestellt. In diese Periode fällt auch die Umrüstung auf Schützenpanzer Saurer und die Vereinigung der 2. Kp Ebelsberg mit dem Bataillon in Ried (1. Juli 1965). Damit fand eine langjährige Trennung ein Ende.
Die offizielle Namensgebung „General Zehner-Kaserne“ erfolgte am 15. Mai1967, benannt nach dem Staatssekretär für Heerwesen in der 1. Republik, General der Infanterie Wilhelm Zehner (* 2. September 1883, + 11. April 1938). Diese Benennung war der Rieder Kaserne schon 1936 zugedacht worden, kam aber durch die Ereignisse im Jahr 1938 nur kurz zum Tragen.
1977 bezog die Stabskompanie den neuen „Kreuzbau“ (Unterkunftsgebäude) und am 1. März 1978 wird zusätzlich eine 4. Panzergrenadierkompanie (PzGrenKp) (mob) aufgestellt.
Die neu errichtete Panzer- und Kraftfahrzeugwerkstätte wurde am 30. November 1979 an das PzGrenB13 übergeben.
Der Rieder Stadtplatz war am 15. Mai 1981 der Schauplatz der Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrages des PzGrenB13 mit der Stadtgemeinde Ried /Innkreis. Diese Partnerschaft festigte und bekräftigte den bereits seit Jahrzehnten bestehenden hervorragenden Kontakt zwischen den „13ern“ und der Stadt Ried.
Das Verwaltungsgebäude der Firma Tonninger wurde im Jahre 1984 angekauft und beherbergt heute die Betriebsversorgungsstaffel.
Am 9. Jänner 1986 erfolgte die Neuaufstellung der Jagdpanzerkompanie, die wiederum mit 1. Oktober 1999 in die Kampfunterstützungskompanie umgegliedert wurde.
Das Areal inkl. Gebäude der Firma Ortig wurde 1989 angekauft und schrittweise adaptiert. So konnte im Jahre 2000 die Turnhalle zur Benützung freigegeben werden.
Ein neues Kommando- und Verwaltungsgebäude wurde 1986/1987 errichtet und 1987 der neuen Bestimmung übergeben.
1992 beherbergte die Rieder Kaserne neben dem normalen Dienstbetrieb 152 bosnische und kroatische Kriegsflüchtlinge aus dem Raum Sarajevo über mehrere Monate.
1999 wird die 4. Panzergrenadierkompanie (mob) auf Grund der Heeresgliederung-92/Strukturanpassung aufgelöst.
Im Jahr 2000 rückten im Jänner erstmals drei Frauen beim PzGrenB13 ein.
„13er schicken ganze Kompanie in den Kosovo“ lauteten die Schlagzeilen der regionalen Medien. 2001 stellte das PzGrenB13 eine Kaderkompanie für AUTCON5/KFOR auf. Diese bestand nahezu komplett aus Soldaten des eigenen Verbandes.
Im Zuge des schweren Hochwassers im August 2002 bewährte sich das Bataillon in den Räumen Ried, Aurolzmünster, Schärding, Krems und unteres Kamptal.
Ab dem Jahr 2003 wurden die altgedienten Schützenpanzer Saurer sukzessive durch den modernen Schützenpanzer Ulan ersetzt.
2004 erhielt das Bataillon zusammen mit dem damaligen Panzergrenadierbataillon 9 den Auftrag, die erste Panzergrenadierkompanie/Kaderpräsenzeinheit (KPE) Österreichs aufzustellen.
Seit 2006 erfüllt das Panzergrenadierbataillon 13 diesen Auftrag ohne Fremdbeteiligung und hat sich damit im In- als auch im Ausland einen tadellosen Ruf erworben.
Im September 2011 verließ der letzte Schützenpanzer SAURER unsere Kaserne.
Während des Einsatzes bei AUCON25/KFOR im November 2011 erfuhr die PzGrenKp KPE ihre Feuertaufe. Bei der Räumung eines Roadblockes bei Zupce gab es im Zuge eines Gefechtes 12 Verwundete.
Am 20. November 2012 wurde unsere Kaderpräsenzeinheit für den Einsatz im Kosovo in Wien als „Unit oft he Year“ geehrt.
Seit 1. März 2017 hat das Panzergrenadierbataillon 13 zusätzlich zur bereits bestehenden PzGrenKp KPE ein Bataillonskommandos KPE und die Stabskompanie KPE aufgestellt.
Im November 2017 nahm das PzGrenB13 an der Übung Quick Lion am NATO-Übungsplatz Bergen (DEU) teil. Ziel dieser Übung war es, die Einsatzbereitschaft der EU Battlegroup 2018-1 herzustellen.
Das PzGrenB13 in Ried genießt innerhalb des Österreichischen Bundesheeres einen ausgezeichneten Ruf und bildet ein maßgebliches Element der 4. Panzergrenadierbrigade mit Sitz in Hörsching.
Das mit bis zu 700 Mann starke Bataillon mit seinen 51 Schützenpanzern gliedert sich aktuell in das Bataillonskommando (BKdo), die Stabskompanie (StbKp; Führung und Versorgung), die Panzergrenadierkompanie KPE und zwei Panzergrenadierkompanien (1. und 3. PzGrenKp; mit Schützenpanzern - das Kampfelement des Bataillons).
Im Frieden darin geübt, wird es dem Panzergrenadierbataillon 13 auch im Einsatz eine Verpflichtung sein, seinem Wahlspruch gerecht zu werden:
„Tapfer, standhaft und treu!“